Auch die Erweiterung geizt nicht mit schönen Aussichten. |
Skyrim ist ein merkwürdiges Spiel für mich. Da investiert
man über 100 Stunden in ein Spiel und stellt plötzlich fest, dass die ganze
Geschichte ja irgendwie seicht ist. Man tötet den Imperator nur um einige Stunden
später zu schwören, eben denselben Imperator mit dem Leben zu verteidigen, oder
umgekehrt, je nachdem welche Quest reihe man als erstes macht. Man kann
Erzmagier werden ohne auch nur einen Funken Ahnung von Magie zu haben. Man
rettet die Welt vor einem großen Unheil und wird fünf Minuten später von den
Wachen wieder wie ein dreckiger Obdachloser behandelt, der man vermutlich auch
ist, bedenkt man das man permanent durch irgendwelche nasskalten Höhlen
stiefelt. Und Drachen? Nachdem man den fünfzigsten zur Strecke gebracht hat
war's das auch mit den epischen Momenten und es macht so sowas wie eine
genervte Gelassenheit breit, so wie wenn mal wieder eine Fliege mit einer
Zeitung plattschlagen muss.
Und was hat es eigentlich mit diesen ganzen Botengängen auf sich? Vielleicht ist die größte Tat die man in diesem Spiel vollbringt gar nicht so sehr das Besiegen großer Monster sondern das Bewerkstelligen von basalen Dienstleistungen.
Und was hat es eigentlich mit diesen ganzen Botengängen auf sich? Vielleicht ist die größte Tat die man in diesem Spiel vollbringt gar nicht so sehr das Besiegen großer Monster sondern das Bewerkstelligen von basalen Dienstleistungen.
Warum also verbringt man trotzdem soviel Zeit mit Skyrim?
Vermutlich weil, auch wenn es nicht viel Tiefgang besitzt, es unwahrscheinlich
vollgepackt ist, keine fünf Meter kann man laufen ohne, dass man über
irgendeine Höhle, Ruine oder Dorf stolpert. Hinzu kommt, dass die Umgebung recht
hübsch anzusehen ist und es ein paar wirklich beeindruckende Landschaften zu
bestaunen gibt.
Die Welt ist so groß und sieht so nett aus, dass man einfach für
eine gewisse Zeit die Tatsache ignoriert, eigentlich nur ein schwerbewaffneter, überbezahlter Lieferjunge zu sein.